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Compendium No II New

13 „Unten durch und oben drüber“. Das hat mit dem Thema Geschwindigkeit und Beschleuni- gung insofern einen direkten Zusammenhang, als dass ich nur dann die Fliegenschnur opti- mal beschleunigen und damit die Fliegenrute optimal laden kann, wenn die Fliegenruten- spitze aus horizontaler wie aus vertikaler Sicht eine Gerade fährt. Was zur Folge hat, dass die Fliegenschnur beim Rückwurf, aus horizontaler Sicht gesehen, unter der Fliegen- rutenspitze durchzieht. Das habe ich zwar grad vorher schon gesagt, aber ich kann es nicht genug betonen. Stichwort: Keypoint, zu gut Deutsch: Schlüsselpunkt. Mein Wurfstil basiert auf folgenden zwei wesentlichen Punkten: 1. Die Grundlage ist das Fahren auf einer absolut geraden Bahn der Flie- genrutenspitze beim Vorwärts- sowie beim Rückwurf. 2. Der Geschwindigkeitsverlauf ist nicht durch konstante Beschleuni- gung bestimmt, sondern durch eine Eingabe der Ruten- und der Schnur- hand, die eine stetig zunehmende Beschleunigung, und somit mehr als linearer Geschwindigkeitsverlauf der Fliegenrutenspitze erzeugt. Formel 1 Ein F1-Wagen beschleunigt bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit unterschiedlich zunehmend. Die Physik besagt, dass der ae- rodynamische Anpressdruck nicht linear zur Geschwindigkeit zunimmt, sondern mehr als linear, nämlich exakt quadratisch. So braucht ein F1-Wagen für die Beschleunigung der ersten 100 Meter nach dem Start mehr Zeit als für die zweiten 100 Meter und zwar nicht nur wegen des stehenden Starts, sondern weil nur eine geringere Beschleunigung in diesem Geschwindigkeitsbereich möglich ist. Selbst ein F1-Wagen beschleunigt also nicht „gleichmässig“. In meinem Fachbuch „Faszi- nation Fliegenfischen“ ist der Vergleich mit dem Fliegenwerfen bildlich zu sehen. Aber auf dieser Ebene macht ein direkter Vergleich weniger Sinn. Aufschlussreicher ist hingegen der Vergleich mit dem perfekten Golfschwung Beim Golfschwung gilt, wie beim Fliegenwurf, dass die Höchstgeschwindigkeit des Drivers auf den Golfball treffen soll. Diese kann bis zu 265 Stundenkilometer betragen, also die rund fünffache Geschwindigkeit einer Flie- genrutenspitze am Ende eines Vorwärts- oder Rückwurfes. Zweifellos lässt sich ein solches Tempo mit konstanter Beschleunigung nicht erreichen, sondern allein durch eine mehr als linear zunehmende. Das bedeutet in der Praxis, dass diese Höchstgeschwindigkeit nur dann effizient erreicht wird, wenn der Golfer im Verlauf des Swings seine Bewegung eben mehr als linear zunehmend steigert. Im letzten Teil des Schwungs kann so effektiv mehr und immer noch mehr gesteigert werden, so dass erst ganz zum Schluss des Swings die maximal erreichbare Endgeschwindigkeit als Resultat erreicht wird (gleich dem letzten Teil des Arbeitsweges der Fliegenrute unmittelbar vor Beginn des Stopps). Mit dieser so beschrie- benen Steigerung der Geschwindigkeit wird beim Golfschwung diese erwähnte, erstaunli- che Geschwindigkeit erreicht. Weitere Argumente, gegen eine „gleichmässige“ Beschleunigung: Wind Eine linearer Geschwindigkeitsverlauf (= konstante Beschleunigung) der Fliegenru- tenspitze kann dann zu einem brauchbaren Fliegenwurf führen, wenn die Distanz relativ kurz ist und wenn Windstille herrscht. Was HRH mit Hans Gebetsroither vor ca. 40 Jahren an der Traun.

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