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Compendium No II New

30 gehalten. Weil ich keinen Fernseher besitze, weiss ich das zwar nur vom Hörensagen. Aber – haben Sie schon einmal einen Match- Pistolenschützen gesehen, welcher mit 90° verdrehter Pistole versucht das Ziel zu tref- fen? Sind vielleicht Pistolenschützen klüger? Zudem, was soll denn dieses Mühsal, wo ich Euch doch eine viel bessere Variante anbiete und mich wundere, dass in endlos langen Diskussionen von Fachleuten bis heute noch keiner auf die einfachste aller Ideen kam. Ich verrate Euch das Geheimnis umgehend und alle diejenigen, welche einen Rollenhal- ter mit zwei Schieberingen besitzen, können es gleich ausprobieren; die anderen sollen halt ein Klebeband verwenden. Und später, wenn sie die Fliegenrolle endgültig in dieser Position montieren wollen, sollen sie durch Hitze den Rollenhalter erwärmen, abziehen und in der neue Position fest montieren. Also, kommen wir zur Lösung: Ich versetze als Rechtshänder die Fliegenrolle um 90° nach links oder als Linkshänder um den gleichen Wert nach rechts. Dann kann ich mit Fliegenrolle unten, (wie das optimal ist), werfen und habe die ganze Ringflucht auf der Aussenseite. Einfacher geht es ja wohl nicht. Warum ist das bisher noch keinem der schlauen Verfechter der „Verkantungs-The- orie“ in den Sinn gekommen? Ich will Ihnen gleich und erst noch sehr genau erklären warum. Diejenigen, welche die höchste Stufe der Fliegenwurfkunst noch nicht ganz (oder überhaupt nicht) beherrschen, die werden auch bei dieser Art der Ringmontage ihre Fliegenrolle während des Rückwurfes weiter- hin nach aussen verkanten, ja müssen wenn sie Daumenwerfer sind. So, dass die Ringe nach dem Rückwurf nun nach oben schauen. Wetten; bald wird es dann „Experten“ geben, die behaupten, sie hätten „das Gefühl“, dass nun die Fliegenschnur noch besser durch die Ringe gleite . . . Es gibt doch wirklich nichts auf dieser Erde, was sich nicht aus menschlicher Fantasie ableiten lässt. Noch eine Frage Darf ich gegen Schluss noch eine wichtige Frage stellen? Von welcher Menge Fliegen- schnur reden wir denn eigentlich, die da beim Rückwurf angeblich besser durch die Ringe „schiessen“ soll? Beim Normalwurf, wenn ich keinen Doppelzug einsetze, muss und darf ja kein einziger Zentimeter Fliegen- schnur durch die Ringe „schiessen“. Wenn sie es trotzdem tut, ist es ein massiver Wurffeh- ler, weil so die volle Ladung der Fliegenrute beim Beginn des Vorwärtswurfes nicht ge- lingen kann. Werfe ich mit Doppelzug, muss die Zuglänge der Menge der Fliegenschnur entsprechen, die ich führe, das ist in aller Regel zwischen 25 und 50 cm. Wenn diese paar Zentimeter nicht perfekt durch die Ringe ziehen, und zwar nach erfolgtem Rück- oder Vorwärtswurf, dann liegt das allein daran, dass der Werfer entweder mit der Ruten- oder mit der Zughand einen geometrischen oder dynamischen Fehler begeht, oder gleich beide zusammen. Wenn sich angeblich allein durch das Versetzen der Ringflucht eine Verbesse- rung einstellen soll, dann ist das in jedem Fall der Beweis dafür, dass ein wurftechni- sches Manko vorliegt. Logisch kann auch die üble „slacked line“, also die zwischen Schnurhand und dem untersten Rutenring durchhängende Flie- genschnur, nur mit einer verbesserten Wurftechnik verhindert werden, aber sicher nicht durch ein dynamisches Verkanten der Fliegenrute. Eine „Verbesserung“ des Rückwurfes durch das Versetzen der Ringstellung oder durch Verkanten der Fliegenrolle ist ganz einfach nicht nötig. Und bis der wissenschaftliche Beweis für das Gegenteil vorliegt, werde ich auch behaupten, dass keine Schnur deshalb besser schiesst, weil der Fliegenfischer die Rute falsch führt. Auch für einen perfekten Vorwärtswurf -und schon gar für einen Distanzwurf- ist nur eine Rutenführung richtig: Die Spitze der Fliegen- rute folgt einer absoluten Geraden und zwar während des ganzen Rück- und Vorwärtswur- fes. Wo beginnt das Problem? Genau hier beginnt für manche Fliegenfi- scher das Problem. Sie werfen jenseits ihrer technischen Möglichkeiten. Viele beherrschen 15 Meter Fliegenschnur ganz sauber und absolut korrekt, aber für die 20 Meter reicht halt die Kombination von Fliegengerät und Fliegenwerfer nicht. Also wird der Arbeits- weg der Fliegenrute unnötig (und ziemlich nutzlos) verlängert, was fast zwangsläufig zum falschen Arbeitswinkel führt. Und genau dann (oder schon vorher) verkantet er die Fliegenrolle nach aussen und vermindert so die Effizienz des Rückwurfes, anstatt sie zu steigern. Und je mehr der Ärmste die Distanz sucht, desto schlimmer wird es. Fliegenvor- fächer, die im 90° Winkel hinten zur Schnur- hand liegen, habe ich auch schon gesehen. Sobald das Wort „Distanz“ auf den Übungs- platz kommt, verändert sich das Verhalten der Schüler sofort. Statt wie bisher 15 Meter technisch sauber und locker zu werfen, um dann mit Einsatz des Doppelzuges technisch richtig noch weiter zu werfen, fangen manche schon bei 12 Metern an, Verrenkungen zu vollführen, die im besten Falle an eine miss- ratene Frühgymnastik erinnern. Der dynamische Faktor Zum geometrischen Wurffehler, der durch das dynamische Verkanten der Fliegenrolle entsteht, kommt dann noch der dynami- sche Faktor. Es geht dabei darum, dass der „Power“ richtig eingesetzt wird. Wie beim Golfschwung; nicht auf dem ganzen Weg, sondern erst ganz zum Schluss. Also das pure Gegenteil von gleichmässiger Beschleu- nigung. Und da soll einer dazu hin noch in dieser Wurfphase die Fliegenrute verdrehen? Das ist doch echter Nonsens. Zudem, ich habe Euch ja die Lösung präsentiert: Wer der Meinung ist, dass die Fliegenschnur (oder beim Distanzwerfen das Backing) besser durch eine nach aussen stehende Ringflucht schiesst, der soll doch die Fliegenrolle um 90° nach einwärts montierten, damit diese auch bei korrekter Führung der Fliegenrute im 90° Winkel nach aussen zeigt. Der Distanzwurf Wir müssen uns auch einig darüber werden, was ein Distanzwurf ist. Für jeden Einsteiger ist es sicher ein Ziel oder zumindest ein Wunsch, die ganze Fliegenschnur mit dem Vorfach gestreckt auszulegen, also rund 30 Meter weit zu werfen. Das kann aber noch nicht zum Distanzwerfen gehören, gelingt es doch den exzellenten Fliegenwerfern, diese Distanz mit einer 7-Fuss-Fliegenrute und einer 5er Fliegenschnur zu werfen, und dazu braucht es nun erwiesenermassen kaum Kraft. Ich wurde belehrt, dass ich den Ausdruck „kraftloses“ Fliegenwerfen nicht verwenden soll. Also schreibe ich vom „kraftminimierten Fliegenwerfen“. Ich lege mit einem Rückwurf über 20 Meter Flie- genschnur hinten aufs Gras, führe dann im Zeitlupentempo den Vorwärtswurf bis zum Abkippen vor und lasse schliesslich die ganze Schnur so schiessen, dass sie sauber gestreckt vor mir liegt. Für mich ist dieser Vorgang gefühlsmässig „kraftlos“, auch wenn es Physiker anders sehen. Das gute Resultat kommt nur aus der geometrischen und dyna- mischen Perfektion. Sehen Sie die entsprechende Filmsequenz auf www.fliegenfischen.ch/ fliegenfischerkurse. asp an. Auch die Thermik spielt mit Logisch müssen dazu die thermischen Ver- hältnisse einigermassen stimmen. Bei auch nur leichtem Gegenwind sieht selbst der Kön- ner alt aus, gar dann wenn es sich zusätzlich noch um Handwind handelt, also Gegenther- mik auf der Rutenhandseite.

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