Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

ExperimentelleUntersuchungen

Experimentelle Untersuchungen zur Biegung der Fliegenrute von Tobias Hinzmann http://www.passion-fliegenfischen.de ______________________________________________________________________________________ Seite 37 von 40 © Copyright Tobias Hinzmann. Alle Rechte vorbehalten. Revision 1.0 -03/2014 zunehmende Biegung nicht nur die Federenergie der Fliegenrute, sondern auch den Effekt der Drehimpulserhaltung erhöht36 . F2) Einfluss der Translationsbewegung Der Abstand der Position des Rutengriffs zwischen den Stopppositionen (Anfangs- und Endstellung) zeigt an, in welchem Maße der Werfer die Translationsbewegung einsetzt. Je größer dieser Abstand ist, desto mehr wird die Translationsbewegung in den Fliegenwurf mit einbezogen. Sie verlängert den Weg, den die Rutenspitze - verglichen mit ihrem Weg bei ausschließlicher Rotationsbewegung - fährt. Aus meiner Wurfsequenz geht hervor, dass ich einen verhältnismäßig langen Translationsweg benutze (siehe Bilder unter C2). Dieser beträgt rd. einen Meter37 . Um diesen Meter verlängert sich der Weg der Rutenspitze. Über die Rotationsbewegung legt die Rutenspitze einen Weg von 1,54 * L zurück (siehe unter B3). Bei einer Länge von rd. 2,65m, welche die verwendete SAGE 586 RPL+ besitzt, ergibt sich ein Weg von WRs(f) = 1,54 * 2,65m = 4,08 m Damit beträgt der Anteil der Translationsbewegung in meiner Wurfsequenz 1,0m / 4,08m ≈ ¼ des Gesamtweges der Rutenspitze. Es fällt auf, dass sich dieses Verhältnis bei längeren Fliegenruten verkleinert und bei kürzeren Fliegenruten entsprechend vergrößert. 16. Feststellung: Je kürzer eine Fliegenrute ist, desto mehr trägt die Translationsbewegung zum gesamten, horizontalen Weg der Rutenspitze bei. Und je länger eine Fliegenrute ist, desto weniger trägt die Translationsbewegung zum gesamten, horizontalen Weg der Rutenspitze bei38 . Aus meiner Wurfsequenz geht weiter hervor, dass ich die Translationsbewegung weit überwiegend zu Beginn des Wurfes ausführe. Dadurch wird ein ggf. vorhandener Anteil „schlaffer Fliegenschnur“ zu Beginn des Wurfes entfernt, die Fliegenschnur liegt gestreckt an der Rutenspitze an („Kraftschluss“) und die Fliegenrute wird für die anschließende Rotationsbewegung „vorgespannt“ (siehe Bilder 1 bis 6 unter C2). Die Biegung der Fliegenrute wird gleich zu Beginn des Wurfes aktiviert und kann sanft aufgebaut werden39 . Dieser zusätzliche Weg aus der Translationsbewegung kann dem Werfer also Vorteile 36 Dass die Biegung bis zum Beginn des Stopps bzw. der Rückstellung / Entladung zunimmt, hat die 9. Feststellung hervorgehoben. Solange die Biegung der Fliegenrute wie in meiner Wurfsequenz festgestellt zunimmt, verkürzt sich auch der Radius. Die Verkürzung des Radius erhöht den Effekt der Drehimpulserhaltung. Die Betrachtung des Drehimpulses zeigt, dass eine zunehmende Biegung der Fliegenrute dem Werfer Vorteile bringen kann. 37 Der Translationsweg ist abgeschätzt aus dem Abstand des Rutengriffs zwischen dem ersten und letzten Bild meiner Wurfsequenz. Als Bezug dient meine Körpergröße von 1,77m. 38 Damit wird auch klar, dass bei kurzen Fliegenruten eine ausgeprägte Translationsbewegung von großem Vorteil ist. „Kurze Stecken“ (Fliegenruten um die zwei Meter) werden aus diesem Grunde am besten mit inaktivem Handgelenkt „aus der Schulter“ geworfen – siehe Hans Gebetsroither. Dadurch verlagert sich der Drehpunkt nach unten und der Anteil der Translationsbewegung wird größer – wodurch sich der Weg der Rutenspitze gerade bei diesen kurzen Fliegenruten insgesamt erheblich verlängern lässt. 39 Aus den genannten Gründen kann auch die Effizienz anderer Spezialwürfe, wie z.B. Rollwurf ("halber Fliegenwurf") oder Switch Cast (auch D- Cast genannt) mit einer ausgeprägten Translationsbewegung zu Beginn des Wurfes deutlich gesteigert werden.

Seitenübersicht