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Weihnachtserinnerung

Aus der PETRI NEWS 173-2013


Heidi Hebeisen 
 

Weihnachtserinnerung

«Die Sache hat sich zunehmend zum Drama entwickelt.»

Vor und während der Weihnachtszeit hat man es ja bekanntlich gerne ruhig und besinnlich. Das kann aber schwer in die Hosen gehen, wenn man mit HRH zusammenlebt . . .

Im Dezember hatte er die gloriose Idee, unsere Küche umzubauen und gleichzeitig zu erweitern. Jeder weiss, dass man in so einem Fall zuerst alles leer räumen muss bevor die tolle Idee umgesetzt werden kann. Also raus mit dem ganzen Plunder und den Rest auf den grossen Arbeitstisch in der Küche. Logisch war auch viel wenig nützliches dabei, HRH hat u.a. allein mehr als 20 Pfannen.

Wenn man dann in einer solchen Phase noch Gäste hat, beginnt die Sache extrem kompliziert zu werden. Denn wo ist jetzt die grosse Pfanne für die Kartoffeln und die kleine für die Sauce? Und wo sind verflixt noch mal die Salatschüssel und das passende Besteck für den Fisch?

Mit anderen Worten, die Angelegenheit hat sich zunehmend zum Drama entwickelt.
Inzwischen hat der Ire fleissig gearbeitet und Bretter für neue Gestelle zurechtgesägt, natürlich ohne irgendetwas abzudecken. Demzufolge war schlussendlich alles mit einer weissen Mehlschicht patiniert.

Ausgerechnet in dieser Phase kam der Fischer-John mit 6 Hummern und drei Kilo Königskrabben. Das delikate Zeug sollte möglichst schnell verarbeitet werden, da sich sonst üble Gerüche ausbreiten. Gleichentags brachte unser Michael auch noch 3 Polacks, auch Fisch verträgt keinen Aufschub in der Küche.

Nach drei Tagen war der Ire fertig mit Sägen und fing an, schneeweisse Kacheln an die Wände zu pflastern obschon ich mir ausdrücklich grüne gewünscht hatte. Aber der Ire sagt, die Weissen seien eben grad zur Hand gewesen.

Ich habe mich dann in den Wald begeben um eine Birke als Weihnachtsbaum zu suchen. Sie sah dekoriert wunderschön aus. Das Festmahl war auch einmalig, der ganze Plunder ist neu eingeräumt und meine Nerven haben sich auch wieder beruhigt.

Heidi Hebeisen