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Aus der PETRI NEWS 230-2020

James Fond 008
 

Vom Weihnachtsbraten

Glauben Sie mir; ich habe nichts gegen Veganer und schon gar nicht gegen Vegetarier, schliesslich muss ich ja nicht an deren Tisch sitzen. Man erlaube mir einfach zu sagen, dass ich der Meinung bin, dass eine ausgewogene Ernährung letztendlich sicher gesünder ist. Veganer streichen ja sogar den so gesunden Bienenhonig vom Essplan – weil er vom „Tier“ ist. Als solches habe ich eine Biene noch nie gesehen, da fehlt mir einfach offenbar die Fantasie.
Sicher muss nicht alle sieben Tage Fleisch auf dem Teller liegen und sowieso ungesund ist es, jeden Tag nur Fleisch und kein Grünzeug zu vertilgen. Umgekehrt ist auch gefahren!

An Weihnachten gibt es an unserem Tisch ein Schüfeli vom Schwein mit Dörrbohnen und einer guten Kartoffel am Neujahr die traditionelle, geräucherte Rindszunge mit einem feinen Kartoffelstock (nicht mit dem Butter sparen!) und einer Kapernsauce. An Weihnachten trinken wir, dazu passend, einen einheimischen Pinot Noir. Gerne ein Oberembracher (die Trauben wachsen 200 Meter weg von unserem Heim) oder ein Worrenberger vom David Erb in Volken. Am Neujahr darf’s dann entweder ein Barolo aus dem Piemont, z.B. von Scarpa oder auch ein kräftiger Franzose, gerne aus dem Süden (die grossen Burgunder und Bordeaux sind leider nicht mehr in meiner Preisklasse, habe aber zum Glück noch einiges von 1985 und 1990 im Keller). Einzig Schwander offeriert manchmal „handfestes“ aus Frankreich zu einem für mich zahlbaren Preis. Die bis gegen 15 ° Alkohol extrahierten Südländer mag ich nicht, vor allem dann nicht, wenn sie bei der Weinbereitung noch so viel Holzschnitzel dazu geben, dass ich das Gefühl habe, ich müsse dazu noch eine Bandsäge bereit haben.

Sind allerdings Kinder am Tisch eignet sich ein Fondue Chinoise am besten. Aber bitte nicht das Gefrorene von der Migros, das ist gruuuusig. Kaufen Sie frisches Fleisch am Stück. Nebst Rind und Kalb auch vom Lamm, selbst ein Kalbsnierchen oder eine Kalbsleber darf dabei sein. Schneiden Sie es frisch auf, dünnste Lappen sind eh nicht fein. Vorweg sogar etwas festes Fischfleisch (Boudroie) und aus Budgetgründen halt auch Hühnerbrüste oder Straussenfilet. Und was die Sösseli betrifft; gönnen Sie sich und den Kindern etwas. Ziehen Sie eine frische Mayonnaise auf und geben noch ein Chübeli Sour Cream dazu, das macht sie Sauce leichter. Und dann einfach aufteilen und mit Curry oder Knoblauch, Kräuter, Wasabi oder einem Mix vermischen. Sie werden sehen, die Jungmannschaft ist mit Begeisterung dabei und das macht’s doch auch aus, oder?

In Sachen Festessen steht ja ohnehin das gesellige Zusammensein im Vordergrund, schon darum also keine aufwendige Menus, welche die Hausfrau oder den Hauskoch über die Masse hinaus strapazieren. Auch ein feiner Kartoffelsalat mit Wienerli und frischem Bier für die Grossen und Himbeersirup für die Kleinen kann das bringen, was ein Festessen bringen soll.